Braunes Bergschaf

Spartenbetreuer

Max Stern
Finkenbergweg 51
6020 Innsbruck

0664/1613315
stern_max@gmx.at

Verantwortliche Organisation

Schaf- und Ziegenzucht Tirol eGen
Brixner Straße 1
6020 Innsbruck

059292 1861
kompetenzzentrum.sz@lk-tirol.at

www.schafundziege.tirol

 

 

Rassestandard

Das Braune Bergschaf mit Schlichtwolle soll cognacfarben bis braune Wolle haben, wobei auch auf den Rahmen, den Körperbau, das Aussehen und die gute Bemuskelung großen Wert gelegt wird. Es soll einen leicht gebogenen Rams, eine bewollte Stirn und Hängeohren haben. Der geramste Kopf ist schmal, hornlos. Das mittelgroße Schaf ist tief und geschlossen. Der Rücken ist lang und breit mit guter Rippenwölbung und fester Nierenpartie. Die Beine sind kräftig ausgebildet mit straffer Fessel und harter Klaue. Die Hinterbeine sind leicht gewinkelt.

Verbreitung

Das Braune Bergschaf ist vorrangig in der Tiroler Bergwelt beheimatet, man findet es aber auch in Salzburg, Kärnten, Niederösterreich und in der Steiermark. In der Nachkriegszeit wurde es nahezu ausgerottet und vor etwa 10 Jahren existierten in Tirol nur noch 70 Tiere. Ende 2001 waren im Zuchtregister 1.071 Zuchttiere dieser gefährdeten Rasse eingetragen, die von 86 Züchtern gehalten werden. 2009 beträgt der Herdebuchbestand 1.752 Zuchttiere.

Zuchtgeschichte

Das braune und schwarze Bergschaf gehört, wie das Tiroler Steinschaf und das weiße Bergschaf zu den ältesten Schafrassen die in Tirol gezüchtet und beheimatet sind. Beim Tiroler Bergschaf kamen schon früher immer wieder braune Tiere vor. Durch die Nachfrage nach dunkler ungefärbter Wolle war ein stärkerer Bedarf an Zuchttieren gegeben. Im Jahre 1977 erfolgte die Rassenanerkennung und die vorherdebuchmäßige Bearbeitung der Tiere. Durch die Reinzucht und Spezialisierung vieler landwirtschaftlicher Betriebe auf das weiße Bergschaf, oder die verschiedenen Fleischrassen, sind das braune und schwarze Bergschaf in Vergessenheit geraten und waren vom Aussterben bedroht.

Ein großes Problem war der Mangel an braunen reinen Widdern und so war oft die Reinzucht nicht möglich. Deshalb wurde der Verein für das Braune und das Schwarze Bergschaf 1992 gegründet. Seit dieser Zeit wird versucht, das Braune und Schwarze Bergschaf wieder populär zu machen.

Leistungsdaten

Die Fruchtbarkeit liegt bei 1,8- 2,1 Lämmer, das Erstlammalter bei 18 Monaten. Das Jährlingsgewicht der Widder liegt bei 65 kg, das der Schafe bei 55 kg. Altwidder wiegen 80 kg, Schafe 70 kg.

Der Wollertrag liegt beim Widder bei 6 - 7 kg, beim Schaf bei 4 - 5 kg.

Wirtschaftlichkeit/Vermarktung

Der jährliche Wollertrag liegt zwischen 4 und 5,5 kg. Die Schafe sind asaisonal brünstig und haben bei extensiver Haltung eine Fruchtbarkeitsrate von 190 %. Gute Säugeleistung und ein ausgeprägter Mutterinstinkt zeichnen die Braunen Bergschafe ebenso aus wie eine frühe bis mittlere Zuchtreife. Neben Fleisch und naturfarbener Wolle bietet die Vermarktung von braunen Schaffellen ein erfreuliches Nischenprodukt.

Eignung und Haltung

Diese Rasse ist an die rauen Haltungsbedingungen im Hochgebirge optimal angepasst, nutzt auch für Rinder unzugängliche Lagen, hat harte Klauen, ist steig- und trittsicher und hat beste Eignung für niederschlagsreiche Gegenden. Das Braune Bergschaf zeichnet sich durch gute Fruchtbarkeit aus. Frühreife Tiere mit hoher Fruchtbarkeit und asaisonalem Brunstverhalten ermöglichen eine Erstzulassung mit 8 Monaten.