Sulmtaler Huhn

Spartenbetreuer

Walter Hagmann
Oberteufenbach 5
4782 St. Florian am Inn

0664/1734006
walter.hagmann@gmx.at

Rassestandard

Das Sulmtaler Huhn ist ein Huhn mit robuster Natur und hoher Widerstandsfähigkeit, es ist ein wetterfestes Zwienutzhuhn. Es lebt in Freilandhaltung und sucht sich als guter „Futtersucher und Felderer" seine Nahrung vorzugsweise selbst. Seine beliebtesten Aufenthaltsorte sind daher auch Wiesen, Weiden und Äcker. Im Sommer bevorzugt es die kühlen Mischwälder oder schattenspendende Obstplantagen; im Winter die warmen Stallungen. Experten bezeichnen es als frohwüchsig, temperamentvoll, legefreudig, robust und genügsam. Optisch zeichnen sich die Sulmtaler Hühner durch ihre kräftige Statur und ihr Markenzeichen; einen kleinen Schopf und einen Wickelkamm bei den Hennen aus.

Verbreitung

Das Ursprungsgebiet der Sulmtaler lag in der ehemaligen Unter- und Mittelsteiermark zwischen Graz und Marburg.

Zuchtgeschichte

Von jeher beheimatet zwischen Streuobstwiesen, Weinhügeln, Kastanien und Mischwäldern, blickt das Sulmtaler stolz auf seine jahrhundertelange Vergangenheit als Genussbotschafter der Südsteiermark. Schon ab dem 17. Jahrhundert startete es speziell als Kapaun seinen kulinarischen Eroberungsfeldzug als Festtags-Delikatesse an allen großen Fürsten- und Kaiserhöfen Europas. Neben dem ansehnlichen Eierertrag wirft das Sulmtaler Huhn auch einen nicht zu unterschätzenden Erlös als Fleischtier ab. Im Sulmtal hat sich die Zuchtrichtung auf Fleischertrag bereits frühzeitig entwickelt. Nach den beiden Weltkriegen verschwand es aber nahezu. Erst Ende der 1980er-Jahre besannen sich einige Züchter der besonderen Qualität dieser Rasse und starteten gemeinsam mit den Unversitäten in Laibach und Marburg mit Neuzüchtung, Wiederansiedelung und Erhaltungszucht im Südsteirischen Weinland.

Ähnliche Rassen

Altsteirer wildbraun

Leistungsdaten

Das Sulmtaler Huhn ist dank reichem Ertrag aus Fleisch und Eiern gerade für kleinere Landwirtschaften in hügeliger Lage ein wertvoller Zusatznutzen. Hahn, Henne und Kapaun genießen ihr feines Leben am Hof fünf Mal so lang wie andere Hühner. Ein Garant für die ausgezeichnete Qualität, die sich in Geschmack wie Nährwert beweist. Schnellwüchsigkeit und vorzügliche Fleischqualität, die den Anforderungen des verwöhntesten Feinschmeckers genügt, haben den Weltruf des Sulmtalerhuhnes begründet.

Das Gewicht beträgt bei den Zuchthähnen 3 bis 4 kg, bei den Hennen 2,5 bis 3,5 kg. Gemästete Tiere erreichten ein Lebendgewicht von 5,25 kg, Poularden im Alter von 6 bis 7 Monaten hatten ein Gewicht von 3,25 kg.

Wirtschaftlichkeit/Vermarktung

Der Naturpark Südsteirisches Weinland hat das Sulmtaler Huhn als altes Kulturgut dieser Region zu einem Leitprodukt ausgewählt. Das Motto „Erfolge aus der Vergangenheit als Potenzial für die Zukunft nutzen" sind das Erfolgskonzept der Sulmtaler VermarktungsGmbH. 24 bis 28 Wochen braucht das Steirische Edelhuhn, bis es seine unvergleichliche Qualität erreicht hat – sechs Mal so lange wie andere Masthühner! Neben dem langen Wachstum sind artgerechte Haltungsbedingungen wichtig für eine gute Qualität, die als Mehrwert eines hochwertigen „Nischenproduktes" von immer mehr Konsumenten geschätzt wird. Slow Food hat das Original Sulmtaler Huhn in die Arche des Geschmack aufgenommen.

Erfahrungsberichte

„Durch die enorme Wetterfestigkeit und den hohen Scharrtrieb kommen die Sulmtaler zu einem wesentlich höheren Anteil an Insekten, Würmern und Gras in ihrer Futteraufnahme als andere Hühner. Folglich stehen ihnen auch mehr und vor allem natürliche Rohstoffe zur Erzeugung ihrer Eier zur Verfügung.

„Unsere Sulmtaler Eier werden als feiner und würziger im Geschmack und wegen der besonders schönen Dotterfarbe gelobt“.

Elisabeth Feuerstein, Dornbirn

Eignung und Haltung

In Sachen „Stallung und Auslauf, Gesellschaft und Zusatzfutter" stellt das Sulmtaler Huhn eher hohe Anforderungen. So liebt es Trockenheit, Licht, Luft, Reinlichkeit und Bewegungsfreiheit. Obwohl die Tiere gegenüber den anderen schweren Hühnerrassen als ausgezeichnete Futtersucher gelten, sind sie doch infolge ihres Gewichtes und ihrer Körperfülle zum Futtertrog orientiert, wodurch sich gegenüber dem leichten, landläufigen Schlag die Haltungskosten um ein Bedeutendes erhöhen.