Spartenbetreuer
Johann Hörzer
Hofamt 17
8122 Waldstein
03125/2003
0664/3992773
hoerzer.johann@aon.at
www.murbodner.at
Spartenbetreuer
Johann Hörzer
Hofamt 17
8122 Waldstein
03125/2003
0664/3992773
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www.murbodner.at
Verantwortliche Organisation
Rinderzucht Steiermark eG
Industriepark West 7
8772 Traboch
03833/2007010
pirker@rinderzucht-stmk.at
Das Murbodner Rind ist ein mittelrahmiges, kompaktes fleischbetontes Rind. Aufgrund der hohen Vitalität, der guten Fruchtbarkeit, der hohen Klauengesundheit sowie der Langlebigkeit ist es ein ideales Rind auch für steile Lagen. Neben dem feinen Knochenbau und dem guten Rumpf spielt auch ein trockenes Fundament eine wichtige Rolle. Im Aussehen ist das Murbodnerrind semmelgelb bis fuchsrot, oftmals auch mit Talerzeichnung. Ein schwarzes Flotzmaul mit heller Schnippe (Herzl), schwarze Hornspitzen und eine schwarzgraue Schwanzquaste runden das harmonische Bild ab. Die Stiere sind im Allgemeinen dunkler mit angerauchter Halspartie.
Gehalten werden die Murbodner Rinder in den Bundesländern Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich und Salzburg. Das Generhaltungsprogramm, basierend auf den Heterozygotieprogramm wurde im Jahr 1982 unter Zusammenarbeit mit der ÖNGENE gestartet.
Das Murbodner Rind geht in seinem Ursprung auf das keltisch-illyrische Mischvieh und das graue Slowenenrind zurück. Im 18 Jhdt. kam es zu einer Vermischung vom Mürztalerrind mit der Rasse Bergschecken sowie den Blondviehschlägen. Bereits im Jahr 1869 wurde der Typ Murbodner als eigene Landrasse anerkannt und bis jetzt in seinem Ursprung belassen. Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts war der Murbodner im Bundesland Steiermark die führende Rinderrasse. Vor allem wegen ihrer Zugkraft als Ochsen im Gespann beliebt, hat es aber auch schon zu Zeiten des Kaisers seinen Weg in die Küchen der Obrigkeit gefunden. Der Tafelspitz durfte bei Kaiser Franz Josef nur vom Fleisch eines Murbodnerrindes zubereitet werden. So wurden die, dem Menschen gegenüber friedlichen, folgsamen Gespannochsen oft nach Wien an den Kaiserhof verkauft. Mit dem Glanz der Monarchie ist auch ein langsamer, stetiger Rückgang der Popularität des Murbodner Rindes einhergegangen. Das damalige Drei-Nutzungsrind (Milch-Fleisch-Arbeit) wurde durch die zunehmende Mechanisierung auf ein Zwei-Nutzungsrind umgewandelt.
In früheren Zeiten gab es den Sammelbegriff GELBVIEH. Dazu zählten: Murbodner Rind, Waldviertler Blondvieh, Kärntner Blondvieh und das Frankenvieh.
Das Murbodner Rind wird im Programm der „Ländlichen Entwicklung“ als „Gefährdete Rasse mit
besonderem Generhaltungsprogramm" gefördert. Voraussetzung für den Erhalt der Förderung sind die Eintragung im Herdebuch, Einhaltung des Generhaltungsprogrammes und Mitgliedschaft bei der Leistungskontrolle für Milch oder Fleisch.
Ergebnisse aus dem Jahresabschluss der Fleischleistungskontrolle 2008:
Geburtsgewichte (m/w) : 43/40 kg
200-Tage – Gewicht (m/w): 275/249 kg
200-Tage – Zunahme (m/w): 1.165/1.046 g
365-Tage – Gewicht (m/w): 417/364 kg
365-Tage – Zunahme (m/w): 1.026/887 g
Die Vermarktung wird vorwiegend ab Hof durchgeführt. Zusätzlich erfolgt die Vermarktung über die Homepage vom Verein der Murbodnerzüchter siehe www.murbodner.at. Im Jahr 2007 ist eine angesehene Fleischvermarktungsfirma auf die Fleischqualität unserer Rasse aufmerksam geworden und im Herbst 2009 war bereits das erste Gustostückerl vom Murbodnerochsenfleisch im Regal zu finden.
Bei den verschiedensten Fleischverkostungen war das Murbodner Rind bis jetzt immer bei den Besten. Die Zartheit und Marmorierung machen es wirklich zu einem Genuss. Der Ausschlachtungsgrad ist ein weiterer positiver Faktor. Mit zunehmender Beliebtheit werden die Murbodner vermehrt in der Gebrauchskreuzung eingesetzt.
„Beim Murbodner Rind schätze ich als besondere Qualitätsmerkmale leichte Geburten, Langlebigkeit, Anpassungsfähigkeit und sehr gutes Weideverhalten bei gleichzeitig ausgezeichneter Fleischqualität.“
Obm. Ing. Johann Pink, Mürzzuschlag
„Die Murbodner wachsen etwas langsamer als Hochleistungsrassen, dafür haben sie feineres Fleisch und das schmeckt man einfach.“
Gabriel Fegerl
„Unsere Murbodner sind robuste Tiere, die widerstandsfähig und krankheitsresistent sind.“
Elisabeth und Josef Seggl
„Der Unterschied der Murbodner zu den modernen Rassen ist, dass sie langlebiger sind. Sie haben vielleicht nicht so eine hohe Leistung bei Fleisch und Milch, dafür habe ich weniger Tierarztkosten. Euterentzündungen oder Schwergeburten haben wir eigentlich nie. Unsere Tiere bringen ihre Kälber ohne Hilfe zur Welt.“
Gabriel Fegerl
Das Murbodner Rind ist ein robustes Rind mit guter Wesensart, das gute Fruchtbarkeit, Leichtkalbigkeit und Langlebigkeit aufweist. Als sehr guter Futterverwerter und vorbildlichem Weideverhalten eignet es sich besonders für die extensive Weidehaltung auch auf Almen.
Im 19. Jahrhundert noch weit im Ostalpenraum und Alpenvorland verbreitet, reduzierten sich die Bestände dieser Steirischen Rinderrasse zunehmend. 1982 hat die ÖNGENE mit der Gelbviehgenossenschaft Steiermark Generhaltungsmaßnahmen initiiert. Seit 1999 gibt es den Murbodner Zuchtverband Steiermark. Der Herdebuchbestand beläuft sich auf ca. 6.800 Tiere. Die Rasse ist im ÖPUL 20015 des Agrarumweltprogramms als „Gefährdete Rasse mit besonderem Generhaltungsprogramm" eingestuft.
Ursprünglich war das Murbodner Rind ein klassisches Dreinutzungsrind für Fleisch- und Milchnutzung und als Zugtier. Heute ist es vor allem ein Fleischrind, das gut für die Mutterkuhhaltung geeignet ist. Sehr gute Ausschlachtungsprozentsätze und ausgezeichnete Fleischqualität, verbunden mit feiner Faserung, Zartheit und ansprechender Marmorierung, liefern Produkte von hoher Qualität und werden teils in eigenen Vermarktungsschienen wie etwa „Almo“ vermarktet.